Die Gesichter unserer Kampagne
Britta
Alter: 23 Jahre
Erkrankung: Juvenile idiopathische Arthritis
Lebenssituation: studiert Medienwissenschaft in Bonn
Hobbies: singt und spielt gerne Gitarre
"Hallo, ich bin Britta und habe seit vielen Jahren Juvenile idiopathische Arthritis, besser bekannt als Kinderrheuma. Ich arbeite schon länger ehrenamtlich für die Deutsche Rheuma-Liga. Mit der neuen Kampagne „Rheuma ist jünger als du denkst“ möchte ich euch Ausschnitte aus meinem Leben zeigen und euch an den Herausforderungen teilhaben lassen, die man als junger Rheumatiker bewältigen muss."
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Drei Fragen an Britta
Welche Altersgruppen können von Rheuma betroffen sein?
Britta: Jeder kann von Rheuma betroffen sein. Es gibt sogar schon Babys, die Symptome haben. Rheuma ist nämlich keine Krankheit, die nur ältere Leute betrifft. Ich bin auch sehr jung erkrankt. Als ich vom Kinderrheumatologen zum Erwachsenenrheumatologen gewechselt habe, saß ich immer von älteren Leuten umgeben im Wartezimmer. Bei jungen Menschen wird die Diagnose nämlich oft erst spät gestellt, da viele Ärzte bei jungen Patienten nicht von Rheuma ausgehen.
Hattest du in deiner Jugend Einschränkungen durch Rheuma, die gesunde Jugendliche nicht hatten?
Britta: Dadurch, dass ich als Jugendliche erkrankt bin, fallen mir die Unterschiede zwischen mir und meinen Freunden mittlerweile gar nicht mehr so sehr auf - ich bin daran gewöhnt. Aber manchmal nerven Kleinigkeiten, wie z.B. mit einem Haufen Medikamente zu verreisen oder manchmal keine hohen Schuhe tragen zu können.
Wo siehst du die größte Herausforderung in Bezug auf die Kampagne?
Britta: Es ist schwer, Menschen einen Eindruck von der Krankheit zu vermitteln. Rheuma äußert sich nämlich oft mit sehr unterschiedlichen Symptomen. Viele Menschen verstehen nicht, was es bedeutet mit der Krankheit zu leben. Deshalb wollen wir auf Instagram eine Art Tagebuch führen. Wir zeigen wie wir mit der Krankheit im Alltag umgehen und was trotz Rheuma alles möglich ist.
Christian
Alter: 43 Jahre
Erkrankung: Rheumatoide Arthritis
Lebenssituation: Notfallsanitäter
Hobbies: macht viel Sport, pflegt den Gemüsegarten, ist Hühner- und Entenbesitzer
"Hallo, mein Name ist Christian. Bei mir wurde 2018 Rheumatoide Arthritis festgestellt. Die Beschwerden habe ich aber schon viel länger. Die Diagnose hat mein ganzes Leben verändert. Ich unterstütze die Kampagne „Rheuma ist jünger als du denkst“, weil ich miterleben musste, dass man als junger Mensch mit Rheuma nicht ernst genommen wird und sogar berufliche Nachteile hat. Rheuma gilt in der Gesellschaft als Alte-Leute-Krankheit. Das möchte ich ändern."
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Drei Fragen an Christian
Wie gehen andere Leute mit deiner Diagnose Rheuma um?
Christian: Unterschiedlich. Manche Leute können es kaum glauben, weil ich erst 43 Jahre alt bin. Rheuma ist leider immer noch eine Krankheit, die man mit hohem Alter verbindet. Als junger Rheumatiker wird man von einigen Menschen verspottet, da man den Erkrankten die Symptome und Beschwerden oft nicht direkt ansehen kann. Dann heißt es: „Stell dich nicht so an!“ oder „Du simulierst doch nur!“ Das ist manchmal sehr frustrierend.
Wie kommst du mit der Diagnose zurecht?
Christian: Ich bin wütend und traurig, weil die Diagnose alles verändert. Ich muss mein ganzes Leben umstellen. Als Notfallsanitäter im In- und Ausland - was u.a. mit extremer Hitze und schwerer Ausrüstung verbunden ist - kann ich momentan nicht arbeiten. Dank der Unterstützung meiner Familie komme ich trotzdem mit der Diagnose zurecht.
Du machst gerne und viel Sport. Wie lässt sich das mit Rheuma vereinen?
Christian: Sport ist sehr wichtig für mich und spielt schon immer eine große Rolle in meinem Leben. Hin und wieder laufe ich sogar bei einem Marathon mit. Seitdem ich Rheuma habe, ist das Training leider sehr unregelmäßig. In manchen Wochen kann ich kaum bis gar nicht trainieren. In anderen Wochen kann ich wiederum kleinere Strecken laufen. Man kann leider nie vorhersagen, wann man einen Rheumaschub bekommt.